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Für die Menschlichkeit das eigene Leben geopfert

St. Amandus erinnert mit musikalischer Lesung an katholische Märtyrer

St. Amandus erinnert mit musikalischer Lesung an katholische Märtyrer

DATTELN. (HPM) Eine Predigt über Bruderliebe bedeutete für den Franziskaner Elpidius Markötter das Todesurteil. Weil er in der Kirche erklärte, dass für ihn als Christ jeder sein Bruder sei, auch ein Jude, wurde er am nächsten Tag ins Konzentrationslager gebracht. An ihn und andere katholische Märtyrer erinnert die Gemeinde St. Amandus mit einem Gedenkabend am Totensonntag, 26. November, um 18 Uhr in der Kirche.

Der Dattelner Pfarrer Hugo Bresser, sein Freund, der jüdische Autor und Komponist Dr. Moisei Boroda, und Pfarrer Ludger Schneider stellen die Zeugen des Glaubens in einer musikalischen Lesung vor: „Wir haben bewusst Biografien von Priestern ausgewählt, die keinen politischen Widerstand geleistet haben“, sagt Moisei Boroda. Allein das Eintreten für Menschlichkeit war im Nationalsozialismus lebensgefährlich. Boroda warnt, dass auch jede Demokratie gefährdet ist, sobald Hass toleriert werde.

„Denn Dein ist das Reich“ lautet der Titel der Lesung, die der zweite Teil einer Reihe ist. Vor 16 Jahren erinnerte St. Amandus schon einmal an katholische Märtyrer wie Pater Franz Reinisch. Er wurde enthauptet, weil er den Eid auf Hitler verweigert hatte. Nun soll er seliggesprochen werden.

Etwa 4 000 katholische Priester wurden von den Nationalsozialisten umgebracht, sagt Moisei Boroda. Bei der Gedenkveranstaltung am 26. November wird die Gemeinde an die sogenannten Lübecker Märtyrer Johannes Prasek, Hermann Lange und Eduard Müller erinnern, an Elpidius Markötter, Alfons Maria Wachsmann, Alfred Delp, den georgischen Priester Grigol Peradze und an den Dattelner Bernhard Poether, der 1906 in St. Amandus getauft wurde. Sie alle haben sich der Unmenschlichkeit widersetzt. Bernhard Poether hatte sich für eine polnische Familie eingesetzt, die er aus den Fängen der Polizei holte. Am nächsten Tag wurde er verhaftet...

Pfarrer Hugo Bresser (91) sieht diese Katholiken als Vorbilder. Auch Bresser selbst hätte zum Märtyrer werden können, erzählt sein Freund Moisei Boroda: „Als Soldat hatte er sich geweigert, ein Hasslied auf die Juden zu singen. Hätte er einen anderen Kompaniechef gehabt, dann hätte er dafür erschossen werden können.“

Moisei Boroda stammt aus Georgien. Seine Großeltern, deutsche Juden, wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Mit kammermusikalischen Werken wie „Versöhnung“ erinnert er an die Märtyrer und die Gemeinsamkeiten der jüdischen und christlichen Kultur.

In der Veranstaltung „Denn Dein ist das Reich“ werden die Biografien der katholischen Märtyrer vorgelesen. In den Pausen erklingen Werke von Moisei Boroda, Johann Sebastian Bach, Franz Schubert und Frederic Chopin. Sie werden interpretiert von Sofia Tchkonia und Rainer Maria Klaas (Klavier). Dazu sind Videoclips mit Bildern der Märtyrer zu sehen.

INFO Der Eintritt zu dieser musikalischen Lesung ist frei.

Text und Bild Dattelner Morgenpost vom 7.11.2017

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